- Wrede
- Wrede,1) Ferdinand, Germanist, * Spandau (heute zu Berlin) 15. 7. 1863, ✝ Marburg 19. 2. 1934; ab 1911 Professor in Marburg; Mitarbeiter (ab 1887) und Nachfolger (1912) von G. Wenker als Herausgeber des »Deutschen Sprachatlas« (deutsche Sprachatlanten).2) Karl Philipp Fürst von (seit 1814), bayerischer Feldmarschall, * Heidelberg 29. 4. 1767, ✝ Ellingen 12. 12. 1838; kämpfte in den Napoleonischen Kriegen; schloss am 8. 10. 1813 mit den Österreichern den Vertrag zu Ried und versuchte, Napoleon I. nach der Völkerschlacht bei Leipzig den Rückzug abzuschneiden, unterlag aber bei Hanau (30./31. 10. 1813). Vertreter Bayerns auf dem Wiener Kongress (1814/15).3) William, evangelischer Theologe, * Bücken (Landkreis Nienburg/Weser) 10. 5. 1859, ✝ Breslau 23. 11. 1906; war ab 1893 Professor für Neues Testament in Breslau. Einer der Hauptvertreter der religionsgeschichtlichen Schule, arbeitete Wrede mit den Mitteln der historisch-kritischen Exegese besonders die traditionsgeschichtliche Prägung der biblischen Texte heraus. Sein Forschungsansatz führte zu einem neuen Verständnis der Evangelienbildung im Zusammenhang mit den Christusvorstellungen in den frühchristlichen Gemeinden und gab so wesentliche Impulse für die neuere Leben-Jesu-Forschung.Werke: Über Aufgabe und Methode der sogenannten Neutestamentlichen Theologie (1897); Das Messiasgeheimnis in den Evangelien (1901); Paulus (1904); Die Entstehung der Schriften des Neuen Testaments (herausgegeben 1907); Vorträge und Studien (herausgegeben 1907).G. Strecker: W. W., in: Ztschr. für Theologie u. Kirche, Jg. 57 (1960);J. Schreiber: Wellhausen u. W., in: Ztschr. für die neutestamentl. Wiss. u. die Kunde der älteren Kirche, Jg. 80 (1989).
Universal-Lexikon. 2012.